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Zur Heeder Mühlengeschichte

Im Laufe der Zeit hat es in Heede verschiedene Mühlen gegeben. Eine Plakette an der Heeder Königskette aus dem Jahre 1721 zeigt wahrscheinlich eine Bockwindmühle. Leider gibt es zu den historischen Mühlen kaum Quellen, oder diese sind uns unbekannt.

Plakette von 1721
Historische Plakette an der Heeder Königskette

 

Das Ende der Scharpenburg bei Heede vor 350 Jahren Bild 1
Die Scharpenburg auf einer Karte aus dem 18. Jahrhundert, oben links im Bild eine Windmühle, wahrscheinlich eine Bockwindmühle; evtl. hat sie in den Bekelbergen gestanden.


Heeder Mark Ocularplan Karte kleiner Ausschnitt
Ocularplan der Heeder Mark, eine Mühle ist oberhalb der Bezeichnung Diekhus zu sehen (an der heutigen Dersumer Straße)

 

Aktuell gibt es zwei Straßenbezeichnungen, die auf die Existenz einer Mühle in Heede hinweisen: die Mühlenstraße, die fast rechtwinkelig von der Dersumer Straße nach Westen führt und die Straße Zur Mühle am Standort der noch teilweise erhaltenen Mühle. Der östliche Teil der Mühlenstraße wurde nach dem verstorbenen Heeder Bügermeister Bernhard Thörner in Bernhardstraße umbenannt, heißt aber im Volksmund oft noch Möhlenpatt oder Möhlenpättken. Nach der Holländermühle, deren Rumpf noch erhalten ist, wurde die Gemarkung Mühlenesch benannt.

Muehlenesch Gemarkung 
Gemarkung Mühlenesch um 1850


Muehlenesch Gemarkung Ausschnitt
Vergrößerter Ausschnitt der Gemarkung Mühlenesch um 1850

 

Über der Bezeichung Mühlenesch kann man den Standort des jetzigen Mühlenrumpfes rechts an der Dersumer Straße bzw. Straße Zur Mühle erkennen (Dähling Mühle). Etwas weiter oben an der linken Seite der Dersumer Straße das ehemalige Elternhaus unseres Heimatforschers Hermann Abels (H. Abels), jetzt Familie Blodkamp.Oben am Bildrand das Gelände der ehemaligen Scharpenborg.

 

 

Der Heimatforscher Hermann Abels schrieb Folgendes:  

Einige Einzelheiten seien noch über den bereits erwähnten „Abeln Berg“ gesagt. Er besteht aus grobem, schichtweise gelagertem Kiessand, auf dem nur eine Humusschicht von kaum 30 cm liegt. Er scheint seit alters her kahl und unbewachsen gewesen zu sein, wie, zumal nach seiner eigenartigen Lage im Gelände und in Hinblick auf die Funde, die im letzten Sommer hier an der höchst gelegenen Stelle gemacht wurden, auch berechtigt anzunehmen ist, daß sich hier eine Kultstätte unserer Altvorderen befunden hat. In einer Tiefe von 1 – 1 ½ m fand man beim Sandabfahren uraltes Mauerwerk aus großen Ziegelsteinen. Die Reste hatten aber im Laufe der Zeit von dem Eisengehalt des Bodens angenommen und schienen wie ungefügt rotbraune Klumpen.

Nach der Überlieferung haben auf dem jetzigen v. Galenschen Spiek auf den sogenannten „Windbergen“ eine oder mehrere Windmühlen gestanden. Diese dürften zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges vernichtet worden sein. In diesem Gelände wurde vor einigen Jahren gelegentlich der Sandabfuhr in der Erde verscharrt ein zerschlagener, vergoldeter, silberner Meßkelch nebst einer zierlichen Dose, welche wahrscheinlich der Hostienaufbewahrung gedient hat, gefunden. Bei ihnen handelt es sich um holländische, feine Handarbeit. Der Metallwert war aber keineswegs bedeutend, da die Gegenstände zum Teil nur schwach vergoldet waren. Vielleicht sind sie im dreißigjährigen, grausigen Kriege von einem Landsknecht geraubt und bei Nacht und Nebel bei der alten Mühle verscharrt worden, um dann erst nach 300 Jahren wieder ans Tageslicht zu kommen. Die alte Mühle ist längst verschwunden, nur der Volksmund sagt noch wo sie gestanden hat, „Mühlenberge“.

Quelle: Mein Emsland Jahrgang 1934 Beilage zur Ems-Zeitung

Verlag: Theodor Rosell, Verlagsgeschäft der Ems-Zeitung, Papenburg

  

Aktuell existiert nur noch ein Rumpf der Holländermühle nahe der Dersumer Straße (Straße Zur Mühle).

Muehlenstumpf
Mühlenrumpf an der Straße Zur Mühle (Ansicht von Nordosten)


Muehlenstumpf von Nordosten
Mühlenrumpf an der Straße Zur Mühle (Ansicht von Südosten)



Heeder Muehle Bild von Bernd Mauer
Heeder Mühle auf altem Foto (Ansicht von Südosten)


Heeder Muehle von Dorferneuerung 850
Historisches Foto der Holländermühle in Heede


Bericht von Ernst Rilk zur Heeder Holländermühle:

Muehle Ernst Rilk

Heeder Muehle Bild von Ernst Rilk

Bild der Heeder Mühle (von der Dersumer Straße aus gesehen). Die Aufnahme dürfte 1950 oder auch später gemacht worden sein. Die Mühle hat keine Flügel mehr. Das Dach ab Mauerwerk ist mit Blechplatten eingedeckt, aber die Galerie sieht ramponiert aus.

 

 

Quellen zu den Heeder Mühlen:

 

Bei Heede an der Ems (Hermann Abels)

Müller und Mühle im Emslande (Hermann Abels)

  
 
 

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