Page 23 - Dorferneuerung Heede / Ems
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Gemeinde Heede/Ems Abschlussbericht 2020
Eine genaue Bestimmung des Alters der Emskommune gibt es nicht. Erste Erwähnungen gehen zurück, "etwa
auf das Jahr 900", sagt Otto Flint, stellvertretender Bürgermeister und Heimatforscher aus Heede, beim Ortster-
min an der alten Linde. Im Mittelalter haben dort die "Schärpenburg" und eine "Motte" gestanden, eine Art
Festung und ein Wehrturm.
Genauere Daten und auch einen möglichen Standort der alten Gebäude wollen die Wissenschaftler Malte Schwi-
ckert und Andreas Stele von der Universität Osnabrück liefern. Der Historiker und der Geograph sind mit einem
Team nach Heede gekommen, um in einem ersten Schritt gemeinsam den Boden zu untersuchen.
Mit einem speziellen Bohrer entnehmen Malte Schwickert (links) und Andreas Stele die Bodenproben. Foto:
Mirco Moormann
Bei der Magnetprospektion wird die Fläche mit einem Spezialgerät abgelaufen und so "in den Untergrund ge-
schaut", wie Stele sagt. Mithilfe der Technik können Steine, Ziegel und Metallstücke entdeckt werden. "Im
Idealfall finden wir eine Holzkonstruktion", sagt Stele weiter und blickt auf die Fläche hinter dem Gebäude des
Schützenvereins. Dort soll eine "Motte", ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Gebäu-
de, gestanden haben.
Nachdem die Fläche erfasst worden ist, wird per Computer ein sogenanntes Magnetogramm erstellt, auf dem sich
die Wissenschaftler Hinweise auf historische Gebäude erhoffen. In ihre Untersuchungen fließen zudem historische
Schrift- und auch Bilddokumente mit ein. So gibt es eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1937, auf dem ein schwar-
zer Fleck zu sehen ist, der für den Standort einer Motte spreche, so Schwickert. Zusammen ergibt sich so ein
genaueres Bild. Die Wissenschaftler wagen auch den Eingriff in den Boden.
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